Bei jeder Trepanationsöffnung steht der Behandler vor dem Konflikt zwischen guter Übersicht aufgrund einer “licht- und behandlerfreundlichen” Trepanation und der minmalen mechanischen Schwächung eines Zahns durch eine möglichst minimalinvasive Kanaldarstellung. Eine wertvolle diagnostische Hilfe bietet dabei bereits im Vorfeld das DVT, welches neben der Vielzahl behandlungsrelvanter Befunde (wie z.B. die Kieferhöhlendiagnostik) auch zuverlässig Auskunft über die zu erwartende Kanalkonfiguration gibt. Das erspart nicht nur enorm Behandlungszeit, sondern insbesondere auch das invasive Aufziehen sämtlicher Isthmenvertiefungen zum Ausschluss eines accressorischer Kanäle (obligatorisch bleibt natürlich die gewissenhafte Reinigung von Kavität und Kanalsystem). Die gründliche präendodontische Diagnostik wird somit immer mehr zum Grundpfeiler einer neuen minimalinvasiveren und komplikationsärmerer Endo.
Exemplarisch soll dazu hier ein OK 6er vorgestellt werden, welcher erst in tieferen Horizontalschnitten seine 3 mesiobuccalen Kanäle preisgibt. Zur Kanaldarstellung verwenden wir hauptsächlich endodontische Rosenbohrer mit überlangem Schafft.